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Öffentlicher Beobachtungsabend

Freitag, 11. März 2016, 19:00 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Anlass

Am Freitag, den 11. März findet ab 19 Uhr ein öffentlicher Beobachtungsabend in unserer Sternwarte auf dem Simplonpass statt. Bei unsicherer Witterung gibt die AGO-Webseite www.ago-sternwarte.ch Auskunft, ob der Anlass durchgeführt wird. Auf dem Simplonpass herrschen winterliche Verhältnisse. Also nicht vergessen, sich warme Kleidung und Schuhe anzuziehen. Schneeschuhe erleichtern den Fussmarsch zur Sternwarte.

Am Beginn des Abends steht die schmale Sichel des zwei Tage alten Monds über den Bergen in westlicher Richtung. Auf dem Terminator reiht sich Krater an Krater. Und das Meer der Gefahren ist bereits zur Hälfte im Sonnenlicht. Mit fortschreitender Dämmerung werden dann die Sternbilder sichtbar. Im Südwesten erkennt man leicht den Himmelsjäger Orion, darüber den Stier und den Fuhrmann, der fast im Zenit steht. Im Süden, links oberhalb des Orion trifft man auf die Zwillinge, darunter auf den Kleinen Hund und darunter, gerade über dem Horizont, auf den grossen Hund. Östlich der Zwillinge, auf der Ekliptik, kommt man zum Sternbild Krebs und dann zum Löwen, der als Frühlingssternbild das Ende des Winters ankündigt. Im Löwen unterhalb des Trapezes des Körpers bewegt sich im Moment der Planet Jupiter. Er wird etwa um 20:30 Uhr als hellstes Objekt des Nachthimmels hinter dem Hübschhorn auftauchen. Von den vier galileischen Monden sieht man Io, Europa und Ganymed auf der einen Seite und Kallisto auf der anderen Seite des Planeten. Io und Europa stehen zu diesem Zeitpunkt ganz nahe beieinander und werden sich im Laufe des Abends voneinander entfernen.

Ist es dann richtig finster, können wir ans Beobachten der zahlreichen Deep-Sky-Objekte machen. Zuerst sei hier der Orion-Nebel erwähnt. Mehr für das Fernglas eignen sich die offenen Sternhaufen Plejaden und Hyaden im Sternbild Stier. Weitere Objekte sind M41 im Grossen Hund, M33 in den Zwillingen, M44 im Krebs, M3 in den Jagdhunden sowie M81 und M82 im Grossen Bär.

Im geheizten Schulungsraum wird es einen Vortrag über Astronomie geben sowie Kaffee und Tee zum Aufwärmen.

Bericht

Nach einer fast zweimonatigen Durststrecke richtete sich in der Neumondphase im März ein relativ stabiles Hochdruckgebiet über dem Wallis ein und bescherte uns am öffentlichen Beobachtungsabend einen wolkenlosen Nachthimmel. Das war sicher mit ein Grund, dass sich 30 Besucher und 5 AGO-Mitglieder in der Sternwarte einfanden. Ein echter Hingucker war der Mond, der sich als schmale Sichel dem Westhorizont näherte. Besonders eindrucksvoll war der Blick auf das „Aschfahle Mondlicht“, den Teil des Mondes, der vom Erdlicht angestrahlt wird.

Bis zum Beginn der astronomischen Nacht unterhielt Hugo die Besucher mit einem Vortrag über unser Sonnensystem und die Objekte des Nachthimmels. Nach dieser Theoriestunde war „Sterngucken“ angesagt. Als erstes wurde der Orionnebel anvisiert. Weiter ging es über den Krebsnebel M1 zu den Galaxien im Sternbild Löwe, zum Kugelsternhaufen M3 und zur Whirlpool-Galaxie in den Jagdhunden. Auch ein Abstecher in den Norden, zu „Bodes Galaxien“ M81/82, durfte natürlich nicht fehlen. Die Besucher waren beeindruckt vom den Deep-Sky- Objekten, vor allem von den schier unglaublichen Entfernungen der Galaxien.

Kurz vor 21 Uhr tauchte der Planet Jupiter exakt über dem Gipfel des Hübschhorns auf. Dank dem erstaunlich guten Seeing konnte man die Wolkenbänder in der Planetenatmosphäre sehr gut erkennen. Ab 22:45 Uhr war bei 140-facher Vergrösserung sogar der „Rote Fleck“ auf dem Jupiter deutlich sichtbar.

Neben den zahlreichen natürlichen Himmelsobjekten staunten die Gäste auch über ein sehr helles Iridium-Flare, dessen Erscheinen Claudio auf die Sekunde genau vorausgesagt hat. Gegen 23 Uhr waren alle helleren Deep-Sky- Objekte dieses Abends mindestens 1x durch ein Teleskop beobachtet und die zahlreichen Fragen zu Sternbildern und anderen Himmelsobjekten beantwortet. Die Kälte kroch auch langsam durch die warme Kleidung und so machten sich die Besucher zufrieden auf den Heimweg.

Als die Teleskope nicht mehr besetzt waren, nutzten AGO-Mitglieder die sehr guten Sichtbedingungen noch für ein paar Testaufnahmen mit Fotoapparaten mit Vollformat-Chip. Gleiche „Tests“ wurden auch schon in der letzten Nacht durchgeführt. Unter anderem wurde der Heart-Nebel IC 1805 in der Cassiopeia und der Seagull-Nebel IC2177 und der Rosetten-Nebel NGC 2244 im Einhorn abgelichtet. Die Resultate sind noch nicht optimal, aber wir arbeiten daran.

- Remo Glaisen

Mond
Mond am 11.03.2016

Heart-Nebel IC 1805
Heart-Nebel IC 1805. Canon EOS 6Da am Borg 101 ED. 2000 ISO, 1x 485 Sek, Fokussierung und Nachführkorrektur nicht optimal (Wind)

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© Robert Glaisen / astro.vallensis.ch

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